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Pharma-Glass ist von gestern – die Zukunft finden Sie hier

Bisheriges Pharma-Email für Pharma und Feinchemie war gestern. Heute ist auch elektrische Ableitfähigkeit gefragt

Blick in einen Rührbehälter, emailliert mit THALETEC TPE

Seit vielen Jahren bieten einige Hersteller, so auch THALETEC, eine Emaillierung an, die speziell für die Anforderungen in der Produktion pharmazeutischer Wirkstoffe, pharmazeutischer Synthesen sowie für die Feinchemie geeignet ist. Die THALETEC Lösung wird seit 2001 unter dem Namen TPE 2000-THALETEC Pharma Email vermarktet (siehe Flyer K002).

Seinerzeit waren die folgenden Anforderungen die Grundlage für die Entwicklung:

  • gute Beständigkeit gegen Säureangriff
  • höhere Beständigkeit bei Laugenangriff als bei konventionellen Emails
  • reduzierter Anteil an Schwermetallen, die ggf. in Lösung gehen können, sofern das Email chemisch angegriffen wurde
  • hellblaue Farbe, um die Vorgänge im Behälter besser beobachten zu können und um die Prüfung nach der Reinigung zu vereinfachen

Diese Anforderungen bestehen auch heute noch. Allerdings ergänzt um eine wesentliche Eigenschaft, welche bisherige „Pharma Emails“ nicht besitzen: die elektrische Ableitfähigkeit!

Warum ist elektrische Ableitfähigkeit in API-Prozessen so wichtig?

Elektrische Ableitfähigkeit ist bei der Herstellung von pharmazeutischen Wirkstoffen und Feinchemikalien oftmals von größter Bedeutung:

 

  1. Die elektrische Ableitfähigkeit der Emaillierung verhindert die Zerstörung der Email-Schicht durch elektrostatische Aufladungen bei der Verarbeitung polarer Lösemittel.
  2. Die Verwendung polarer Lösungsmittel während des Reinigungsprozesses kann zu Schäden an einer nicht elektrisch ableitfähigen Emaillierung führen, auch wenn die Prozessbedingungen normalerweise unkritisch wären.
  3. Elektrische Ableitfähigkeit minimiert die Risiken im Hinblick auf den Explosionsschutz und reduziert die Produktionsausfallrisiken.

THALETEC CONDUSIST das elektrisch ableitfähige Email für Pharma und Feinchemie

THALETEC bietet mit CONDUSIST (siehe Flyer K098) ein technisches Email für verfahrenstechnische Apparate an, welches neben den wesentlichen Eigenschaften bisheriger „Pharma-Emails“ zusätzlich elektrisch ableitfähig ist. Das Wirkprinzip von CONDUSIST beruht darauf, dass eine keramische, elektrisch halbleitende Phase in die Glasmatrix des Emails eingebettet ist. Durch das Auftragsverfahren und den Einbrennvorgang des Emails entsteht eine 3 dimensionale Netzwerkstruktur halbleitender Elemente, welche dafür sorgt, dass entstehende elektrische Ladungen sicher abgeführt werden. Neben der elektrischen Ableitfähigkeit hat CONDUSIST die Eigenschaften, die auch bisherige Pharma-Emails haben:

  • gute Beständigkeit gegen Säureangriff
  • höhere Beständigkeit bei Laugenangriff als bei konventionellen Emails
  • reduzierter Anteil an Schwermetallen, die ggf. in Lösung gehen können, sofern das Email chemisch angegriffen würde
  • hellblaue Farbe, um die Vorgänge im Behälter besser beobachten zu können und um die Prüfung nach der Reinigung zu vereinfachen
     

Das elektrisch ableitfähige CONDUSIST hat sich als die Standardlösung für Applikationen in pharmazeutischen Anwendungen und der Produktion von API etabliert und ist schon bei vielen Kunden sehr erfolgreich im Einsatz. Daneben steht CONDUSIST natürlich auch für alle Anwendungen zur Verfügung, bei denen es zu elektrostatischen Entladungen kommt und die Ableitfähigkeit der Emaillierung dafür sorgen kann, dass die Schädigung des Emails verhindert wird.

Neben der Pharmazie und der Feinchemie hat auch die allgemeine Chemische Industrie sich die Vorteile des neuen Emails zu Eigen gemacht und bezieht diese Funktionalität explizit bei Risikobetrachtungen zum Explosionsschutz heran. Obgleich die Gefahr der elektrostatischen Aufladungen in der Chemie nicht dauerhaft gegeben sei muss, so entsteht sie doch oft – zeitlich begrenzt – auch bei der Reinigung von Apparaten.

Blick in den Unterkessel eines Rührbehälters mit THALETEC RingBaffle

CONDUSIST ist sauber

Der Auslaugungstest nach DIN ISO 719 beschreibt eine Vorgehensweise, um die aus dem Email in Lösung gehenden Stoffe bei Beanspruchung durch kochendes Wasser zu ermitteln. Bei dem Versuch wird Glasgrieß bei 98°C über 60 Minuten ausgelaugt. Anschließend werden die in Lösung gegangenen Elemente ermittelt.

Abbildung 3 zeigt das Ergebnis eines Auslaugungstests gemäß DIN ISO 719 für THALTEC CONDUSIST sowie für ein herkömmliches „Pharma-Email“, welches auf dem technischen Stand von 2001 ist.

Ergebnis des Auslaugungstests von THALETEC CONDUSIST und einem herkömmlichen Pharma-Email. Messwerte in ppm.

Deutlich zu erkennen ist, dass, wie bei allen Emails, besonders die Elemente Natrium und Silizium ausgelaugt werden. Da Natrium und Silizium auch die Hauptbestandteile aller Technischer Emails sind, ist dies auch nicht weiter verwunderlich. Weiterhin ist erkennbar, dass THALETEC CONDUSIST aufgrund seiner guten chemischen Beständigkeit für diese Elemente niedrigere Auslaugungswerte zeigt als ein herkömmliches Pharma Email. Im Vergleich zu herkömmlichen Pharma Emails zeigt CONDUSIST nur bei Kalium wahrnehmbare Auslaugungseffekte, während ein herkömmliches Pharma Email auch bei Niob, Tantal, Wolfram, Strontium und Zinn Auslaugungseffekte aufweist.

Besonders hervorzuheben ist, dass der Netzwerkbildner, der für das Erzielen einer elektrischen Ableitfähigkeit in THALETEC CONDUSIST enthalten ist, nicht ausgelaugt wird.

Anteil der verschiedenen Anwendungsbereiche von THALETEC CONDUSIST seit Markteinführung 2015

CONDUSIST seit 2015

THALETEC CONDUSIST wurde zur Achema 2015 eingeführt. Die Emaillierung selbst beruht auf einer Entwicklung, die von einem japanischen Emailspezialisten bereits 2005 im asiatischen Markt eingeführt wurde. Die von THALETEC seit 2015 ausgelieferten Aufträge gingen je zur Hälfte in chemische und pharmazeutische Anwendungen. Bei den chemischen Anwendungen dominieren wiederum solche aus der Feinchemie.

Reemaillieren mit CONDUSIST ist möglich

Wichtig zu wissen: Bei Ihnen vorhandene emaillierte Apparate können von THALETEC mit CONDUSIST neu emailliert werden, auch wenn sie von anderen europäischen Herstellern gefertigt wurden. Mit einer Reemaillierung ist es somit zu überschaubaren Kosten möglich, vorhandene Technologie einem Upgrade zu unterziehen. Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne!

TPE 2000 gibt’s weiterhin

Natürlich steht auch weiterhin das bewährte THALETEC Pharma Email TPE2000 (Flyer K002) zur Verfügung, auch wenn dieses Technische Email und die dahinterstehende Technologie mittlerweile in vielen Fällen nicht mehr anwendungsgerecht erscheint.

Maßnahmen bei Elektrostatik kennenlernen

Lernen Sie in einem unserer Workshops (siehe Flyer K101) mehr über die Entstehung, das Ableiten und das sichere Handling von Elektrostatik in emaillierten Apparaten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit präventiven Maßnahmen Beschädigungen und Ausfälle Ihrer Apparate vermeiden können.